Allergie-Spezialisten sagen, die Leute von heute seien zu reinlich: da wird zweimal täglich geduscht, Hautpflege betrieben und die Kinder werden in der Sandkiste daran gehindert, ihren selbst „gebackenen Kuchen“ zu verkosten. Auch der immunstärkende „Urlaub am Bauernhof“ findet viel zu selten statt. Laut Experten leiden darunter unsere Abwehrkräfte. Die zunehmende Hygiene führt aber auch dazu, dass unser Organismus oft ganz banale, natürliche Stoffe fälschlich als Bedrohung empfindet und sie bekämpft: eine Allergie ist entstanden.
Wenn der Körper auf Pollen mit tränenden Augen und Niesattacken reagiert, haben wir einen Heuschnupfen vor uns, wie man ihn bei 20 % der Österreicher findet. Eine ursächliche Behandlung stellt die Hyposensibilisierung dar, bei der der Körper langsam und kontrolliert an die Allergieauslöser gewöhnt wird, bis er nicht mehr dagegen rebelliert. Antiallergische Nasen- und Augentropfen wirken lokal, kommen bei einem akuten Anfall aber meist zu spät. Gut wirksam sind die neuen Antihistaminika, die das allergische Geschehen unterbinden. Man sollte sie abends vor dem Schlafengehen einnehmen, keinen Alkohol dazu trinken und beim Autofahren mit einer verlängerten Reaktionszeit rechnen. Oft folgt auf die Unterdrückung von Allergiesymptomen ein „Etagenwechsel“: man bekommt den Heuschnupfen in den Griff, die Allergie weicht aber auf die Lunge aus und man entwickelt ein allergisches Asthma.
Das beste Mittel gegen eine Allergie ist freilich, die Allergieauslöser zu meiden, wo immer es geht: also nicht mit Heuschnupfen durch die blühende oder frisch gemähte Wiese spazieren, Pollenflugkalender beachten und zur Hauptblütezeit der betreffenden Pflanzen am besten Urlaub am Meer oder im Hochgebirge machen.
Antibiotika werden von Pilzen, Bakterien oder auch künstlich hergestellt. Sie wirken schon in geringer Konzentration gegen bakterielle Krankheitserreger, indem sie diese in Wachstum oder Vermehrung hemmen oder überhaupt abtöten. Bei der Auswahl des Antibiotikums richtet sich der verschreibende Arzt nach dem wahrscheinlichen Erreger, dem Krankheitsbild, der Verträglichkeit und dem Patientenalter. Auch bekannte Allergien oder eine Schwangerschaft sind zu beachten. Bei Viruserkrankungen wie Influenza oder Schnupfen sind Antibiotika wirkungslos, können aber gegen überlagernde bakterielle Infekte zum Einsatz kommen.
Da Antibiotika nicht nur krankheitserregende Bakterien angreifen sondern auch die „guten“ Darmbakterien, kann es als Nebenwirkung zu Durchfall kommen. Sie sollten dann ein Bakterienpräparat zur Aufforstung der Darmflora nehmen, der gerne empfohlene Joghurt enthält dafür viel zu wenige Darmkeime und hilft nicht. Frauen beobachten unter Antibiotikagabe häufig das Auftreten von Scheidepilzen, die aber nach dem Absetzen der Medikation und bei entsprechender Therapie rasch wieder verschwinden. Bestimmte Antibiotika verursachen eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, in diesem Fall ist direkte Sonnenbestrahlung zu vermeiden. Auf Alkohol sollten Sie während der Behandlung des Infekts verzichten, da es hier zu Neben- und Wechselwirkungen kommen kann.
Meist erreicht die jährliche Grippewelle nach den Weihnachtsferien ihren Höhepunkt, denn Kinder sind der Motor in der Verbreitung dieser häufigen Winterinfekte. Alles, was mit ein wenig Halskratzen, Schnupfen, leichtem Husten und Fieber bis maximal 38,5°C beginnt, ist dem Bereich Erkältung oder grippaler Infekt zuzuordnen. Auslöser sind dabei Rhinoviren, Adenoviren und Parainfluenza-Viren. Die echte Virusgrippe oder Influenza ist gekennzeichnet durch einen plötzlichen Beginn mit Kopf- und Gliederschmerzen, hohem Fieber und heftigem trockenen Reizhusten. Der Schnupfen ist dabei nicht so heftig ausgeprägt, die Erreger sind Influenza-Viren des Typs A oder B.